Concours Italiano
Carmel, 14. August 1998
- Benjamin des
Dreierpacks
- 172 Ferrari
- Für 30 Jahre in
einer Hand
- Frisch
rekonstruiert
- Originale
Wiedergeburt
- Rare
Straßenmodelle
- Best of Show
- Jede Menge
Kleinigkeiten
- Die
Klassensieger
- Alljährlich
wird Mitte August die Gegend rund um den
kalifornischen Badeort Monterey zum Mekka
der Oldtimer-Szene. Für drei Tage
befindet sich dann der Nabel der
automobilen Welt zwischen Golfplätzen,
Palmen und karg bewachsenen Hügeln.
- Von den drei
Veranstaltungen, die es während dieser
kurzen Zeit gibt, wäre jede einzelne die
Anreise wert. Auf die längste Tradition
kann der Pebble Beach Concours d'Elegance
zurückblicken, der bereits 1950 zum
ersten Mal ausgetragen wurde. Genau halb
so alt sind die Monterey Historic
Automobile Races, die 1974 ihre Premiere
auf der Rennstrecke von Pebble Beach
erlebten. Jüngstes Event im Bunde ist
der Concours Italiano, um den es
sich hier drehen soll. Die Geschichte
dieser Veranstaltung, bei der sich - wie
der Name schon sagt - alles ums
italienische Edelmetall und den
mediteranen Lebensstil dreht, reicht aber
immerhin auch schon bis ins Jahr 1981
zurück. Damals hielt der Maserati
Club International (MCI) auf dem
Golfclub des Quail Lodge Resort in Carmel
Valley seinen jährlichen
Schönheitswettbewerb ab. Die Freunde der
"anderen modeneser Marke" waren
von der malerischen Umgebung so angetan,
daß sie fortan immer wieder
zurückkehrten. Im Jahr 1987 schlossen
sich die Clubs von Lamborghini und
Bizzarrini an, und seit dem Jahr 1991
kommen auch die Mitglieder des Ferrari
Club of America (FOC) in den Ort, in
dem einst Clint Eastwood das Zepter des
Bürgermeisters in der Hand hielt.
Spätestens seit jenem Jahr ist der
Concours Italiano das, was die
Veranstalter versprechen: '"A
celebration of Italien style."
- Wie in jedem
Jahr, so hatte auch 1998 der Concours
Italiano ein besonders Thema. Die
Produkte des Mailänder Autobauers Alfa
Romeo standen im Mittelpunkt des
Interesses, was natürlich nicht bedeutet
hat, daß die anderen Marken in den
Hintergrund gerückt wären. Ganz im
Gegenteil: Es fand sich eine
beeindruckende Anzahl von Ferrari ein.
Die Palette reichte vom 212 Export bis
hin zu F 50, 550 Maranello und 355 F1.
Die offizielle Teilnehmerliste gab die
genaue Anzahl mit 172 Ferrari an. Die
Besitzer dieser Autos waren auf Einladung
der Pacific und Southwest
Regions des FOC nach Carmel gekommen.
Nicht in dieser
Zahl erfaßt waren die Autos, die von
kommerziellen Ausstellern auf das Grün der Quail
Lodge gerollt worden waren. Stellvertretend sei
hier die Symbolic Motor Car Company aus La
Jolla bei San Diego erwähnt, die zwar nicht
viele, aber um so interessantere Stücke
mitgebracht hatte. U.a. stelten sie den ältesten
Ferrari aus, der in Carmel zu sehen war; die 166
MM Berlinetta Touring s/n 0060M.
- Ein wahrer
Augenschmaus war der Dino 206 S s/n 018,
dessen Anwesenheit bestimmt auch viele
Experten überrascht hat. Er war erst
seit wenigen Wochen im Angebot von
Symbolic.
-
- Der offene
Spider, dessen Karosserie von Drogo
stammt, befand sich seit Mai 1967 im
Besitz des begüterten italienischen
Privatfahrer und Rennstallbesitzers
Leandro Terra. Terra, der aus der Nähe
von Pescara stammt, setzte den Dino in
zahlreichen Rennen ein und lagerte ihn
später in der heimischen Garage ein,
weshalb er im absoluten Originalzustand
erhalten blieb. Noch heute trägt der
kleine Renner auf der Scheibe die
Aufkleber der technischen Abnahme der
Targa Florio 1971 und 1973.
- Vom gleichen
Schlag wie der Dino, allerdings gut 30
Jahre jünger und mit der mehrfachen
Leistung versehen, ist der 333 SP s/n
019, den Symbolic ebenfalls
präsentierte. Mit diesem Auto gewannen
Gianpiero Moretti und sein Team 1998 die
24 Stunden von Daytona und die 12 Stunden
von Sebring. Nach dem Einsatz in Le Mans
verkaufte der italienische Rennveteran
den Ferrari an den kalifornischen
Händler, der nun einen Käufer für den
Rennsportwagen sucht, der eigentlich noch
viel zu jung ist, um aufs Altenteil
abgeschoben zu werden.
Ganz
unzweifelhaft das Highlight unter den Ferrari
beim Concours Italiano war der 330 P3 s/n 0844,
den man je nach Belieben auch als 412 P
bezeichnen kann. Dieser Mittelmotor-Prototyp aus
1966 hat eine wechselhafte Karriere hinter sich.
Er begann sein Leben 1966 als Werkswagen der
Scuderia Ferrari und hörte auf den Namen 330 P3.
Dann ging er in den Besitz von Luigi Chinettis
N.A.R.T. über, was gleichzeitig die
Namensänderung zu 412 P mit sich zog.
Damals
unterschieden sich die Werkswagen immer etwas von
jenen, die das Werk selbst einsetzte und dies
machte Ferrari im Namen deutlich. N.A.R.T. setzte
den Wagen bei mehreren Rennen ein und 1967 war er
mit seinem dritten Platz am legendären
Fotofinish der drei Ferrari bei den 24 Stunden
von Daytona beteiligt. Im Spätsommer des
gleichen Jahres wurde der Prototyp im wahrsten
Sinne des Wortes beschnitten und es entstand ein
Can-Am-Spider. So überdauerte das rare Stück
die nächsten drei Dekaden. Erst im Frühjahr
1998 faßte man den Entschluß, ihm sein
einstiges Kleid zurück zu geben und
rekonstruierte um die noch erhalten gebliebenen
Karosserieteile herum wieder eine Berlinetta. Das
Ergebnis der Restaurierung zeigte man in Carmel
erstmals der Öffentlichkeit.
Interessant
auch der 250 LM s/n 5149, den Mike Sheehan und
Luigi Chinetti jr. ausstellten. An diesem Auto
ist außer der Geschichte nicht mehr viel
original. Es handelt sich um den ersten der 32
250 LM, der auf dem Pariser Salon 1963 gezeigt
wurde, und der den Funktionären zwecks
Homologation vorgeführt wurde.
In Kundenhand
hatte der erste Mittelmotor-Ferrari für Straße
und Renneinsatz eine recht aufreibende
Rennkarriere, die nicht viel mehr als ein paar
Teile übrig ließ. Das Auto, das heute exakt den
Spezifikationen der Pariser Autoshow 1963
entspricht, entstand in den späten 1980er Jahren
in Italien.
- Er ist zwar
nicht gerade rennsportlich zu nennen,
aber trotzdem sehr interessant: Der 400
SA von Jim Truitt, ein einstiges
Privatauto von Enzo Ferrari, daß eine
etwas abenteuerliche Geschichte hat, die
den Besitzer veranlaßt, gleich zwei
Fahrgestellnummern anzugeben, nämlich
3097SA und 4031SA. Vermutlich aus
steuerlichen Gründen wurde der
Superamerica seinerzeit von Ferrari
selbst umnumeriert.
- Ein wenig
abseits vom offiziellen Ferrari-Display
stand eines von zwei 250 GT Cabriolet
Serie 1 mit Rechtslenkung. Das
französische Nummernschild des grauen
Ferrari zeugte noch von seinem
langjährigen Aufenthaltsort.
- Weitere 250
GT, ob offen oder geschlossen, 275, 330,
365, Dino und Daytona boten mehr als nur
einen Querschnitt durch die
Ferrari-Palette der 1960er Jahre. Nahezu
jedes Modell war vertreten.
- Viele
Besitzer ließen es sich nicht nehmen,
mit ihrem automobilen Schätzchen über
die Rampe zu rollen und sich den
gestrengen Augen der Jury zu zeigen. Von
den Ferrari, die sich im 1998 Vintage
Ferrari Concours genannten Wettbewerb
zur Schau stellten, konnte natürlich nur
einer die Luigi Chinetti Memorial
Trophy erhalten, und sich als Best
of Show Ferrari bezeichnen.
Diese Ehre wurde dem 365 GTS/4 Daytona
Spider s/n 17069 von Art Zafiropoulo
zuteil.
-
- Die anderen
Auszeichnungen, die eine Erwähnung wert
sind, waren der Stan Nowak Memorial
Award für den außergewöhnlichsten
Ferrari GT, der an den 275 GTB s/n 8225
von Ron Busuttil ging, außerdem der Phil
Hill Award, den der 250GT Ellena s/n
0807GT von Cy Yedor einheimste, weil er
von besonderem historischen Wert ist,
sowie die Trophäe, die der 212 Export
s/n 0141T von Garry Roberts bekam. Er war
schlicht und einfach der älteste
Ferrari, der sich der Jury stellte.
Ein nicht zu
verachtender Bestandteil des Concours Italiano
ist übrigens ein großer Markt, auf dem
Ersatzteile, Literatur und Memorabilia
feilgeboten werden. Hier konnte man ein paar
Dollar lassen, auch wenn es nicht ganz zum
historischen Rennwagen bei Symbolic oder zum
Neuwagen am Stand von Ferrari of San Francisco
gereicht hat. Und wo wir gerade beim Thema Geld
sind: Um als Zuschauer beim 1998er Concours dabei
sein zu dürfen, waren $ 35 Dollar fällig.
Dafür bekommt man ein Programmheft und wenn man
zu Hause an einen kühlen Winterabend darin
blättert und sich an den Hochglanzfotos erfreut,
kann man nur zu einem Ergebnis kommen: Im
nächsten Jahr wieder dabei zu sein. Vielleicht
steht dann sogar Ferrari im Mittelpunkt...
Gregor Schulz
- Class 1
- 250 GT and EARLIER
- Platinum 1957
250 GT Ellena Coupe s/n 0807 Cy Yedor,
Beverly Hills, CA
- Platinum 1961
250 GT PF Cabriolet s/n 2145 Jeffrey
Fisher, Palm Beach, FL
- Platinum 1963
250 GT Berlinetta Lusso s/n 4459 Roger
Groves, Monarch Beach, CA
- Class 2
- 275
- Platinum 1965
275 GTB s/n 07887 Neil Afromsky, Los
Alamitos, CA
- Platinum 1966
275 GTB s/n 08225 Ron Busuttil, Los
Angeles, CA
- Gold 1967 275
GTB/4 s/n 10303 Tino Mingori, Los
Angeles, CA
- Silver 1967
275 GTB/4 s/n 11063 Jeff Elghanayan,
Laguna Beach, CA
Class 3 - 330/365
- Platinum 1967
330 GTS s/n N 9781 Glenn Burkett, Alamo,
CA
- Gold 1967 330
GTC s/n 10575 Tim Pearson, Alamo, CA
- Silver 1967
330 GTC s/n 10313 James Ferris, Crystal
Bay, CA
Class 4 - 365 GTB/4
- Platinum 1971
365 GTB/4 s/n 14303 Larry Carter, Los
Gatos, CA
- Platinum 1971
365 GTB/4 s/n 14453 Steve Mattes,
Oceanside, CA
- Platinum 1973
365 GTB/4 Spyder s/n 16903 Thierry De
Mascureau, West Hollywood, CA
- Platinum 1973
365 GTB/4 s/n 17005 Robert N. Blair, San
Jose, CA
- Platinum 1973
365 GTB/4 Spyder s/n 17069 Art
Zafiropoulo, Atherton, CA
- Gold 1970 365
GTB/4 s/n 13231 Garry Roberts, Costa
Mesa, CA
Class 5 - 365 GTC/4
- Platinum 1972
365 GTC/4 s/n 15645 Michael Yedor,
Beverly Hills, CA
- Gold 1972 365
GTC/4 s/n 15891 Peter Llama Walnut Creek,
CA
Class 6 - 246
- Platinum 1972
246 GT s/n 03670 Dick Nolind, Sylmar, CA
- Platinum 1974
246 GTS s/n 08326 Robert Schenk, Los
Angeles, CA
- Silver 1972
246 GT s/n 03716 Arthur Miller, Santa
Barbara, CA
Class 7 - SUPERAMERICA and 2+2
- Platinum 1965
330 GT 2+2 s/n 7761 E. Jeffrey Barney,
Los Angeles, CA
- Silver 1961
400 Superamerica Coupe s/n 3097 SA Jim
Truitt, Carmel, CA
Class 8 - 308
- Platinum 1984
308 GTS QV s/n 51119 Brian Cott,
Danville, CA
- Platinum 1984
308 GTS QV s/n 51383 Sandra Cairncross,
Escondido, CA
- Gold 1980 308
GTSi s/n 31385 Carlos Amato, Los Angeles,
CA
- Silver 1979
308 GT4 s/n 15126 Vinnie Mandzak, Redondo
Beach, CA
Class 9 - Mondial
- Platinum 1987
3.2 Mondial Cabriolet s/n 70943 Jeff
Benzing, Saratoga, CA
- Gold 1982
Mondial 8 s/n 39271 Douglas Agnew, Los
Gatos, CA
- Silver 1987
3.2 Mondial Cabriolet s/n 71505 Joe
DiNucci, Saratoga, CA
Class 10 - 328
- Platinum 1986
328 GTS s/n 61967 Richard Lynch, Rancho
Palos Verdes, CA
- Platinum 1988
328 GTB s/n 75593 Jack Guenza, San
Rafael, CA
- Platinum 1988
328 GTS s/n 79231 Lillian Kellogg, Los
Altos, CA
- Gold 1988 328
GTS s/n 75371 Peter Noce, Encino, CA
- Silver 1986
328 GTB s/n 65045 Luis Ashelford,
Lawndale, CA
Class 11 - 512 and Testarossa
- Gold 1986
Testarossa s/n 65499 Tolman Geffs,
Trabuco Canyon, CA
- Silver 1988
Testarossa s/n 77835 Mitch House Walnut
Creek, CA
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