Amerikanisch-britischer Dreierpack

Die Auktionen am Klassikerwochenende von Monterey

 

Monterey, 17. August 1998

 

Monterey und die drei Auktionen

Christie’s und die unrestaurierten Raritäten

Ingrid Bergman und ein guter Zweck

Die MSCA und Wolfgang Seidels Renn-California

Und dann war da noch Brooks

Die Resultate

Monterey und die drei Auktionen

Mittlerweile sind sie vom legendären Klassiker-Wochenende in Monterey nicht mehr wegzudenken, die Auktionen. Wenn sich Mitte August alljährlich die High Society der historischen Autoszene in dem kalifornischen Städtchen und seiner Umgebung trifft, sind auch die großen Auktionshäuser zugegen. Schließlich sind nur selten so viele potentielle Käufer für hochpreisige Liebhaberfahrzeuge an einem Ort versammelt.

Christie’s und die unrestaurierten Raritäten

Die bekannteste Auktion ist zweifellos die des englischen Hauses Christie’s, die traditionell der krönende Abschluß des Wochenendes ist und auf dem Gelände des berühmten Pebble Beach Golfclub stattfindet, nur einen Steinwurf entfernt vom Areal des legendären Pebble Beach Concours d’Elegance.

Besonders für Ferrari-Fans waren hier einige besonders interessante Stücke vertreten, ob man sie sich nun leisten konnte oder nicht. Betrat man das innen ganz schwarz gehaltene Zelt, fiel der Blick sofort auf zwei unrestaurierte Pretiosen, nämlich den 750 Monza s/n 0568M und den 212 Inter Vignale s/n 0217EL. Beide hatten Jahrzehnte bei einem Besitzer zugebracht und wurden nun erstmals öffentlich zum Kauf angeboten.

Ingrid Bergman und ein guter Zweck

Ebenfalls sehr interessant: Der 212 Inter Pinin Farina s/n 0265EU aus dem Besitz von Ingrid Bergman. Ihr Ehemann Roberto Rosselini, der gut mit Enzo Ferrari befreundet war, hatte ihr den kleinen Sportwagen zum Geschenk gemacht. Verständlich, daß die Amis gerade für einen solchen Wagen einige Dollars übrig hatten. Stolze 260.000 Bugs machte ein Liebhaber locker.

 

Ebenfalls typisch amerikanisch war Lot 47, einer von zehn originalen 275 GTS/4 NART Spyder. Das Exemplar mit der Fahrgestellnummer 10691 wurde nämlich für einen guten Zweck versteigert. Das Scipps Research Institute konnte sich über 1,9 Mio. Dollar freuen.

Die MSCA und Wolfgang Seidels Renn-California

Die größte der drei Auktionen des Wochenendes war die Monterey Sports Car Auction. Es waren so viele Autos im Angebot, daß an zwei Abenden versteigert werden mußte. Selbstverständlich waren auch hier einige interessante Ferrari dabei, darunter der 340 America Vignale s/n 0196A und der 500 Mondial s/n 0414MD.

 

Besonders interessant für Besucher aus Deutschland: Der 250 GT California Spyder LWB s/n 1489GT, dessen Neukäufer einst der Düsseldorfer Rennfahrer Wolfgang Seidel gewesen war, der ihn gelegentlich bei Rennen einsetzte.

Ein echtes Einzelstück war der 250 GTE Spider Fantuzzi s/n 2235GT. Er war im Auftrag von Luigi Chinetti für die New Yorker Autoshow 1965 entstanden und lehnte stilistisch an den damals sehr erfolgreichen Prototypen 250 P an, freilich ohne dessen Mittelmotorkonzept übernommen zu haben.

 

Außerdem unter den Hammer kamen im Doubble Tree Hotel der 500 Superfast s/n 7817 sowie zahlreiche weitere klassische und moderne Ferrari.

Und dann war da noch Brooks

Brooks war 1998 erstmals in Monterey vertreten. Das britische Auktionshaus hatte sich als Veranstaltungsort die Quail Lodge ausgesucht, wo der Concours Italiano stattfindet. Bereits am Freitag wurden dort u.a. zwei Ferrari aufgerufen. Dies waren der 500 TRC s/n 0706MDTR und der 275 GTB/4 s/n 10711.

Gregor Schulz

Die Resultate