Sieg 120
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- Melbourne,
07. März 1999
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- Erster Sieg für
Eddie Irvine
- Wenig Gegenwehr
nach Ausfall der McLaren
- Schumacher wie
in Suzuka 1998
- Defekt im
Lenkrad
- Ergebnisse
- Niemand
hätte damit gerechnet und jeder hat es
ihm gegönnt: Eddie Irvine gewann beim
WM-Auftakt 1999 in Australien seinen
ersten Grand Prix - im 82. Anlauf.
- Dabei hatte
zunächst alles auf eine Wiederholung des
überlegenen McLaren-Mercedes-Triumphs
aus dem Vorjahr hingedeutet, denn
Häkkinen und Coulthard dominierten
Training und Qualifying und führten das
Feld souverän an. Doch dann ereilte in
Runde 14 Coulthard ein Hydraulikproblem,
das den sechsten Gang blockieren ließ,
und schließlich war in Runde 23 auch
für Häkkinen die Fahrt zu Ende. Ursache
auch hier die Hydraulik, allerdings im
Bereich des Gasgestänges.
- Seit sich
dieses Problem am McLaren des
Weltmeisters während der ersten von zwei
Safety-Car-Phasen erstmals bemerkbar
gemacht hatte, war für den von Position
5 aus gestarteten Eddie Irvine der Weg
frei und der Ire fuhr in seinem 50.
Rennen für die Scuderia Ferrari zum
Sieg. Zwischenzeitlich kam ihm
Heinz-Harald Frentzen im Jordan-Mugen
zwar bedenklich nahe - vor allem während
der synchron absolvierten Boxenstopps -
doch am Ende rettete Eddie 1,026 Sekunden
Vorsprung über die Ziellinie.
- Und wo war
Michael Schumacher? Für Ferraris
Nummer-1-Fahrer schien sich das Fiasko
des letzten Rennens 1998 zu wiederholen:
Wieder hatte er beim Vorstart Probleme
mit der Schaltung, kam nicht weg und
mußte sich als letzter in der
Startaufstellung einreihen - der gute 3.
Startplatz war dahin. Dann begann der
Deutsche eine fulminante Aufholjagd, und
als er auf einem 4. Platz lag mit
deutlicher Aussicht auf weitere
Platzverbesserungen, platzte hinten einer
der Bridgestone-Reifen - ganz wie in
Suzuka, nur stammten die Gummis damals
noch von Goodyear. Der zweifache
Weltmeister mußte an die Box
zurückhumpeln und außer neuer Reifen
auch einen neuen Frontflügel fassen.
- Doch damit
nicht genug: In der 37. Runde fuhr
Michael langsam in die Boxengasse, um das
Lenkrad austauschen zu lassen, das von
Beginn an Ärger bereitet hatte, denn
immer wieder war das Getriebe von allein
in den Leerlauf gegangen. Auch der
verpatzte Vorstart war darauf
zurückzuführen. Allerdings mußte der
Kerpener wieder Gas geben und
unverrichteter Dinge auf die Strecke
zurückkehren, denn die Mechaniker waren
noch nicht bereit gewesen. Nach einer
weiteren Umrundung des 5,303 km langen
Kurses im Albert Park in Melbourne
steuerte Schumacher erneut die Box an.
Diesmal stoppte er und ließ das Lenkrad
austauschen. Fortan funktionierte die
Schaltung problemlos, und der
Ferrari-Star konnte eine schnelle
Rennrunde nach der anderen drehen. Für
die schnellste benötigte er exakt
1:32,112.
- 1. Eddie
Irvine, Ferrari
- 2.
Heinz-Harald Frentzen, Jordan-Mugen
- 3. Ralf
Schumacher, Williams-Supertec
- 4. Giancarlo
Fisichella, Benetton-Supertec
- 5. Rubens
Barichello, Stewart-Ford
- 6. Pedro de
la Rosa, Arrows
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- Qualifying
- Chassis
- Schumacher 190, Irvine 191
- Rennen
- Chassis
- Schumacher 190, Irvine 191
- Text
Gregor Schulz
Photo Rainer W. Schlegelmilch
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