Anschluß an
die Spitze
-
- Sao Paulo,
11. April 1999
- Hätte man
Jean Todt vor dem Großen Preis von
Brasilien gefragt, ob er mit einem
zweiten Platz zufrieden sei, hätte er
sofort mit einem klaren Ja geantwortet.
Als das Rennen abgewunken wurde, war er
mit dem zweiten Platz von Michael
Schumacher doch nicht ganz zufrieden,
denn auch ein Sieg war im Bereich des
Möglichen gewesen. Die McLaren hatten im
Rennen nicht die gleiche Dominanz wie im
Training gezeigt (Schumacher fehlte auf
Mika Häkkinen eine Sekunde) und wurden
außerdem, wie schon in Australien, von
Problemen geplagt.
- Dies fing
bereits beim Start an, denn David
Coulthard blieb auf seinem zweiten
Startplatz stehen, als das rote Licht
erlosch. Michael Schumacher dahinter
reagierte sofort und fuhr nur um
Haaresbreite an dem silbernen Wagen
vorbei und reihte sich dann hinter
Häkkinen und dem von Position 3
gestarteten Barrichello ein. In Runde 4
geriet auch Häkkinen in die Bredouille:
Als er auf der Gegengeraden hochschalten
wollte, bekam er die Gänge nicht rein,
wurde für einige Sekunden langsamer und
mußte Barrichello und Schumacher
passieren lassen.
- Nun führte
der Brasilianer im sensationellen
Stewart-Ford seinen Heim-Grand Prix an
und hätte einen Podiumsplatz
herausgefahren, wäre er nicht mit
technischen Problemen ausgefallen. Zu
diesem Zeitpunkt hatte er allerdings
schon seinen Boxenstopp hinter sich und
lag hinter Schumacher und Häkkinen.
- Der Sieg
wurde an den Boxen entschieden, denn
Häkkinen stand hier in Runde 42 fast
zwei Sekunden weniger als Schumacher, der
drei Runden vorher gestoppt hatte, und
übernahm so die Führung. Der
Ferrari-Pilot aus dem Rheinland konnte
zwar auch über die verbliebenen 30 der
insgesamt 72 Runden mit dem McLaren
Schritt halten, kam aber nie in echte
Schlagdistanz. Als abgewunken wurde, lag
er nur 4,925 Sekunden hinter dem Sieger.
- Während sich
Jean Todt und Ross Brawn im nachhinein
über den nicht errungenen Sieg ärgerten,
zeigte sich Schumacher zufrieden,
schließlich war sein erklärtes Ziel ein
dritter Platz.
Und
was geschah mit Eddie Irvine, der nach seinem
Sieg in Australien immerhin die Weltmeisterschaft
anführte? Er wurde überrundeter Fünfter und
hatte sich in den letzten Runden einen harten
Zweikampf mit Ralf Schumacher im Williams
geliefert. Eigentlich hätte auch der Ire aufs
Podium fahren können, aber ein unplanmäßiger
Boxenstopp in Runde 56 verhinderte dies. Mit
seinen zwei Zählern verteidigte er trotzdem
seine WM-Führung und wird als erster
Ferrari-Pilot seit Nigel Mansell 1989 an der Spitze
der Wertung stehen, wenn die Formel 1 in drei
Wochen zum ersten Europa-Rennen nach Imola kommt.
Friday 2nd Training |
Hakkinen |
McLaren |
1:18.881 |
|
Coulthard |
McLaren |
+0.471 |
|
Schumacher
M. |
Ferrari |
+0.740 |
193 |
Irvine |
Ferrari |
+0.891 |
191 |
Fisichella |
Benetton |
+1.428 |
|
Barrichello |
Stewart |
+1.457 |
|
Saturday 1st
Training |
Coulthard |
McLaren |
1:17.0351 |
|
Hakkinen |
McLaren |
+0.298 |
|
Barrichello |
Stewart |
+0.944 |
|
Frentzen |
Jordan |
+1.012 |
|
Schumacher
M. |
Ferrari |
+1.075 |
193 |
Hill |
Jordan |
+1.38 |
|
Irvine
(10) |
Ferrari |
+1.647 |
191 |
SaturdayQualifying |
Hakkinen |
McLaren |
1.16.568 |
|
Coulthard |
McLaren |
+0.147 |
|
Barrichello |
Stewart |
+0.737 |
|
Schumacher |
Ferrari |
+1.010 |
|
Fisichella |
Benetton |
+1.242 |
|
Irvine |
Ferrari |
+1.275 |
|
- 1st
Mika Hakkinen, McLaren-Mercedes
- 2nd
Michael Schumacher, Ferrari
- 3rd
Heinz-Harald Frentzen, Jordan-Mugen
- 4th
Ralf Schumacher, Williams-Supertec
- 5th
Eddie Irvine, Ferrari
- 6th
Oliver Panis, Williams-Supertec
- Qualifying
- Chassis
- Schumacher
193, Irvine 191
- Race
- Chassis
- Schumacher
193, Irvine 191
-
- Text
Gregor Schulz
- Photographs
Rainer W. Schlegelmilch
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